Donnerstag, 28. Februar 2013

"Uniprofessor" Captain Pelle :-)

Day 26

Heute hat Captain Pelle neben den gewohnten Unterrichtsstunden 3 neue Fächer beobachtet, und zwar dem Musikunterricht mit Bandproben, einer Spanischstunde und einer Urdustunde (!), in welcher pakistanische Kinder gelernt haben, in Urdu zu schreiben.


University of Sheffield - Jessup West
Am Nachmittag ging sie dann an die University of Sheffield, um dort am Linguistikinstitut ein Referat über "Südtirol - the lingustic landscape in a trilingual region" zu halten. Sie war eingeladen worden, über die Geschichte und die Sprachpolitik Südtirols einen Vortrag zu halten, mit Fokus auf die Sprachlandschaft, welche in mehrsprachigen Schildern aller Art erkennbar ist. Beispiele hierfür sind Straßenschilder, Schilder an öffentlichen und privaten Gebäuden, öffentliche und private Hinweisschilder, Firmennamen usw.

Ihrem Vortrag ging die Präsentation einer Doktorarbeit über die Situation in Tatarstan,einer sowjetischen Republik voraus.

Anschließend folgte der 35-minütige Vortrag von Captain Pelle, welche Land und Traditionen, die Geschichte Südtirols von Ötzi bis in die heutige Zeit anhand von vielen Bildern für 25 englischen Unistudenten visualisierte. Ihr Vortrag war mit vielen persönlichen Anekdoten lebendig gestaltet worden. Anschließend folgte noch eine 15-minütige Diskussion.

Am Abend ging es dann mit Theater weiter. Als Koordinatorin der AG Schulfeiern hat sie natürlich einer Schulaufführung ihrer Gastschule  beigewohnt. Die Theatergruppe der Maturanten hat ein interessantes Stück von Tom Stoppard zur Aufführung gebracht. "The real Inspector Hound" ist eine gelungene Persiflage von typisch britischen Kriminalkomödien im Stil von Agatha Christies "Mousetrap". Ein play-within-the-play mit absurden Elementen ganz im Stil von Tom Stoppard.
Sehr gute schauspielerische Leistung der Schüler. Bravo!

Mittwoch, 27. Februar 2013

Soul Sister and research

Day 25

Heute nur 2 Stunden Unterricht. Den Rest des Tages hat Captain Pelle an ihrer Präsentation für die Universität Sheffield gearbeitet. Sie wird morgen über "Linguistic landscapes in Südtirol" referieren und hat dafür fleißig recherchiert und eine schöne Powerpoint über die Geschichte Südtirols und die Mehrsprachigkeit in unserer kleinen Galaxie vorbereitet. Der Captain ist sehr stolz über die
Riesenfortschritte, die sie im Umgang mit den neuen Technologien in den letzten drei Wochen gemacht hat :-))))

Am Abend ging es als Ausgleich mit Musik weiter. Gemeinsam mit Managing Director Eva hat sie das Musical "Soul Sister" über das Leben von Tina Turner angeschaut. Wow!!! This was soul for her soul! Tina - simply the best!

Dienstag, 26. Februar 2013

Chinesisches Karaoke

Managing Director Eva
Day 24 (part 2)

Am Abend ging es weiter in der chinesischen community. Zum 3. Mal feierte Captain Pelle das chinesische Neujahr! Diesmal in Begleitung mit Managing Director Eva bei einem lukullischen chinesischen Bankett.

Die chinesische Gemeinde hatte alle Würdenträger (auch den Bürgermeister mit goldener Kette) zu einem 12-gängigen Menü (!!!) in einem Chinarestaurant eingeladen. Besteck gab es keines - nur Stäbchen.

Gold und Glitzer und bunte Farben untermalten diesen vortrefflichen Hochgenuss der chinesischen Küche, an dem an die 150 Gäste teilhaben durften (davon waren ca. 15 Personen weißer Hautfarbe). Ein Glückstopf mit vielen Preisen rundete das Bankett ab.


Einige Freiwillige
Unvergessen wird dem Captain das Karaoke sein, welches das Abendessen musikalisch umrahmte. Unendlich schien die Schar der Freiwilligen zu sein, die auf der Bühne chinesische Lieder und Popsongs zum besten gaben. Für europäische Ohren waren die fremdartigen Klänge mit den unzähligen stimmlichen Modulationen in den hohen Stimmlagen in einer sehr hohen Lautstärke fast eine Zumutung. Aber das Publikum klatschte laut Beifall und brachte immer wieder den Sängern auf der Bühne Rosen dar.





Frauen mit Hijab

Day 24 (part 1)

Heute durfte Captain Pelle im Rahmen eines ESOL Projektes (= English for Speakers of Other Languages) zwei Gruppen von Frauen Englischunterricht erteilen.

Der Unterricht war an einer Schule in einem ärmlichen Stadtteils Sheffields, an der 95% der Schüler mit Migrationshintergrund sind!!! Der Englischunterricht war für Mütter dieser Schüler bestimmt.

Es war ein eigenartiges Bild, das sich dem Captain beim Betreten der Klasse bot. Am Morgen saßen 12 Frauen und am Nachmittag 8 Frauen mit Kopftuch vor ihr. Zwei davon waren ganz vermummt, und man konnte anfangs nur ihre Augen sehen...

Doch bald war die Atmosphäre locker, und die Frauen stellten Captain Pelle viele Fragen. Sie sprachen kaum Englisch, in der 2. Gruppe mußte eine Übersetzerin ihnen helfen. Einige der Frauen lebten schon seit vielen Jahren in England (eine schon seit 25 Jahren). Sie haben teilweise schwere Schicksale hinter sich bzw leben in sehr schwierigen familiären Situationen. Die meisten der recht jungen Frauen hatten 5 oder 6 Kinder. (Captain Pelle konnte mit 2 Kindern ihren Status zumindest behaupten). Viele von ihnen haben in ihren Herkunftsländern Somalia, Äthiopien, Yemen, Afganistan, Iran, Pakistan usw. keine bzw. nur eine geringe Schulbildung genossen. Sie haben erst vor 2 Jahren lesen und schreiben gelernt.

Captain Pelle konnte gleich das Vertrauen der Frauen gewinnen, und im Klassenzimmer herrschte eine vergnügte Atmosphäre, vor allem nachdem sie ihnen ihre Powerpoint über Südtirol gezeigt hatte. Die Frauen waren von den Bildern der Berge und der Trachten, der Traditionen, von Ötzi und Land und Leuten begeistert.

Vor allem das Thema Essen stieß auf großes Interesse. Captain Pelle mußte erzählen, wie man Knödel und Apfelstrudel macht. Liebe und Freundschaft gehen bekanntlich durch den Magen :-)

Die meisten von ihnen wollten sich nicht fotografieren lassen, und den wenigen, die akzeptiert haben, musste der Captain versprechen, die Bilder nicht ins Internet zu stellen. Hier also nur ein Foto von den Händen einer der Damen. Unter ihren Schleiern trugen die Damen sehr schöne und bunte Kleider (die meisten waren selbstgenäht).

Wahre Perlen versteckten sich unter den vielen Hijabs! Als einige der Damen zum Abschied Captain Pelle umarmt haben, hat sie das mit großem Stolz erfüllt. Es war richtig herzerwärmend!

Montag, 25. Februar 2013

Fantasy und Samariter

Day 23

Heute Schule von 9 bis 17 Uhr nonstop, inklusive Pendeln mit dem Schulshuttle. Davon hat der Captain auch 3 Stunden lang auch ganz allein in Klassen unterrichtet: eine Stunde Deutsch Year 11 und zwei Stunden Italienisch Year 13. Man vertraut ihr :-)

Marcus Alexander

Am Vormittag konnte sie der coolsten Autorenleseung ihres Lebens beiwohnen. Der fesche, junge Fantasyautor Marcus Alexander hat seine zwei Bücher "Keeper of the Realms" den Kids von Year 8 vorgestellt. Voll cooooool! Der junge Mann hat sein abenteuerliches Leben, Bilder seiner Reisen um den Globus, seine Bekanntschaft mit schrulligen Gestalten aus aller Herren Länder mit den Fantasiegestalten seiner Romane gekonnt verbunden. Coole Videos von seinen Kampfsportarten und von akrobatischen Fußballspielarten in Asien waren Teil seiner Präsentation sowie ein Quiz, in welchem er den Siegern Exemplare seiner Bücher zuwarf. Voll mitreißend und voller action! Die Kids (und der Captain) waren begeistert!!!

Interessant war eine PSHE lesson (= physical, social and health education). Für diese Klasse waren vier "Samariter" eingeladen worden. The Samaritans bieten eine Telefonseelsorge auf dem gesamten Staatsgebiet an. Der Dienst wird von Freiwilligen geleistet und ist absolut vertraulich. Die 25 Schüler (11 - 12 Jahre alt) haben eine ganze Stunde ganz zivilisiert - nach den feinsten Regeln der Diskussionsführung - die vier Freiwilligen mit ihren Fragen durchlöchert.  Eine interessante Lektion von Staatsbürgerkunde! Hut ab!











Sonntag, 24. Februar 2013

Civil War and civil rights

Day 22

Heute hat Captain Pelle die letzte der Top 10 Sehenswürdigkeiten Sheffields gesehen: Meadowhall - das fünftgrößte Einkaufszentrums Großbritanniens. Doch leider gabs nur window shopping. Captain Pelle kann leider nichts teletransportieren und muss alles allein durch die Galaxien schleppen. :-(

Sie hat auch gelesen, dass in Südtirol Wahlbeteiligung am heutigen Sonntag relativ niedrig war (und fühlt sich auch ein bißchen mitschuldig). Dafür hat sie im Kino im Shopping Centre der Verfilmung einer geschichtsträchtigen Wahl beigewohnt, und sich den Film "Lincoln" angeschaut, in der es um die spannende Wahl um die Einführung des 13th amendments geht, mit welchem 1865 die Sklaverei in den Usa abgeschafft wurde.

Wahrscheinlich werden die Wahlen in der heimatlichen Galaxie keine so große Veränderungen mit sich bringen, doch hofft der Captain, dass damit Schritte in eine bessere und gerechtere Zukunft gesetzt werden können.

Samstag, 23. Februar 2013

Captain Pelle's firsts

Day 20 and day 21

Vom Norden nichts Neues.

Zwei Tage lang nur am PC in ihrer neuen Unterkunft bei einer Landlady.

Captain Pelle hat die letzten Ferientage nicht für Kulturelles genutzt, sondern um ihre erste Powerpoint zu erstellen!!! (traurig, aber wahr) und um ins chinesische Nagelstudio zu gehen, um sich ihre ersten nail extensions machen zu lassen.

Beide sind nicht umwerfend, doch "nice and decent ", und die Extensions sind cherry red :-)

Freitag, 22. Februar 2013

York - eine Stadt zum Verlieben

Day 19

Sollte Captain Pelle je nach Albion auswandern, wird sie in York wohnen, einer schnuggeligen Stadt zum Verlieben.

York ist noch großteils von der alten Stadtmauer umgeben. Durch viele schöne Stadttore kommt man in die Innenstadt, mit den vielen Kirchen der Konfessionen aller Art: römisch-katholisch, Church of England, Baptisten, Methodisten, usw. Jede mit ihrer netten kleinen Kirche. Das imposante York Minster ist Church of England - eine herrliche gotische Kathedrale mit einer großen Piazza und einem schönen Park.

Rumdherum gibt es eine Vielzahl kleiner netter Bistros, Restaurants, Geschäfte und  Museen aller Art: alles ist klein und schnuggelig, die Gäßchen in den Shambles sind verwinkelt. Jedes Geschäft und jedes Bistro ist individuell gestaltet: ganz modern und bunt oder ganz tradionell britisch. Das kleine Shop mit Artikeln für Gruselkabinett und Horror ist gleich neben dem Geschäft für Weihnachtsdekoration oder dem Geschäft für Geschenke für Katzenliebhaber (in welchem sich Captain Pelle natürlich "hat gehen lassen". :-)

Gleich drei Museen hat sich Captain Pelle an diesem Tag angeschaut:

1) Das Mary Ward Museum in ihrem Convent. Die interessante Biographie dieser Frau, die zur Zeit des 30-jährigen Krieges mehrmals ganz Europa durchquert hat und Verfolgung erleben hat müssen, wird hier nachgezeichnet. Ihr Einsatz und der von ihr gegründeten Ordens für die Bildung von Mädchen und Frauen weltweit sind löblich.

2) Das Micklegate Museum: dieses Stadttor ist das offizielle Stadttor. Vor jedem Besuch eines Monarchen findet hier die feierliche Schlüsselübergabe des Lord Mayor statt. Im Museum konnte man nicht nur die Geschichte Englands in Zeiten der Civil War sehen, sondern auch die Aufzeichnungen, wie die Queen voriges Jahr mit großem Pomp hier am Stadttor empfangen wurde.

3) In der Barley Hall, einem schönen Tudorhaus, kann man u.a. die Geschichte Englands anhand der Modeentwicklung sehen. Zu diesem Zweck werden Kostüme ausgestellt, die von berühmten Schauspielern in berühmten Filmen getragen wurden: Keira Knightley Kleid in "The Duchess" ist ebenso ausgestellt wie Kate Winslets in "Sense and Sensibility" oder Colin Firths in "Pride and Prejudice" oder in "The King's speech".

Und besonders stolz ist Captain Pelle auf sich, weil sie in diesem Museum, die Chance hatte, ganz alleine eine halbe Stunde lang mit einem Archeologen zu reden, der hier die neuesten Forschungsergebnisse in Stonehenge vorgestellt hatte. Die digitale Technik hat es jüngst ermöglicht, die in den Monolythen von den Werkzeugen hinterlassenen Spuren am Bildschirm sichtbar zu machen und sogar eine Vielzahl von eingravierten Dekorationen mit Bildern von Dolchen und Äxten zu erkennen. Also - keine Aliens waren hier am Werk, sondern Menschen.

Captain Pelle konnte beim Archeologen sogar ein bißchen angeben, weil sie vor 20 Jahren sowohl Stonehenge als auch das nächste Projekt Knowth in Irland selbst schon besichtigt hat, d.h. im Steinzirkel und in dem Durchgangsgrab sogar drinnen war, was heutzutage aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich ist.

Den interessanten Tag hat sie in einem gemütlichen englischen Pub beendet.





Donnerstag, 21. Februar 2013

Englische Fräulein und Vikinger

Day 18

Managing Director Eva fuhr heute Captain Pelle mit dem Auto nach York, einer wunderschönen, malerischen Stadt im Norden Englands.

Hier bezog der Captain ein Zimmer in einem bed and breakfast mit dem Namen "Convent Bar". Wie sich herausstellte, befand dies tatsächlich in einem Frauenkloster! Als sie den Namen Mary Ward las und Bilder der Ordensgründerin sah, war ihr sofort die Verbindung zu Meran klar. Mary Ward war die katholische Ordensschwester, die die Congregatio Jesu gegründet hat, welche  auch am Sandplatz in Meran eine Mädchenschule und ein Mädchenheim führten /= die Englischen Fräulein). Mary war aus Yorkshire und ist hier in York nach einem turbulenten Leben, in welchem sie u.a. auch als Ketzerin zum Tode verurteilt worden ist, gestorben.
Im Kloster befindet sich hier ihr zu Ehren ein Museum, weil sie nicht nur als Katholikin im protestatischen England ständig um ihr Leben fürchten musste, sondern weil sie ein Kloster nach jesuitischem Modell führen wollte, welches es den Nonnen erlauben sollte, auch außerhalb der Klostermauern zu wirken.

Gleich vor den Klostermauern befindet sich ein schönes Stadttor und die römisch/mittelalterliche Stadtmauer die York großteils noch umgibt. Diese Mauer hatte in der Vergangenheit der Stadt Schutz vor vielen Invasoren geboten, jedoch nicht vor den wilden plündernden Vikingern, welche im 9. Jh in die Stadt einfielen. Denen schienen es hier so gut zu gefallen, dass sie hier siedelten. Erst in 1976 wurden die gut konservierten Funde einer großen Vikingersiedlung entdeckt und ausgegraben. Darüber haben sie erst kürzlich das tolle Yorvik Museum erbaut, welches auf sehr lebendige Art die Geschichte dieses Volkes wiederaufleben lässt.

In der Tat schienen mir diese Leute sehr lebendig. Überall in der Stadt liefen Vikinger in voller Mondur mit Umhängen und Schwertern rum, furchteinflößende Männer und deren Frauen.
Grund dafür: derzeit findet nämlich in York (von den Vikingern Yorvik genannt) 9 Tage lang ein Vikingerfestival statt! Über 80 events aller Art illustrieren diese Epoche in lebendiger Weise.

Am Abend fand in der imposanten gotischen Kathedrale York Minster ein Konzert in diesem Rahmen statt. Reservierung war Pflicht. Captain Pelle sich auf ihre planetarische Jupiter-Saturn-Glückskonstellation verlassend, ging einfach hin und - bekam die allerletzte Karte!!!! Eine herrliche musikalische Reise durch skandinavische Fjorde und stürmischen Meeren in skandinavischen und keltischen Sprachen. Mit traditionenellen und modernen Gesängen und Kompositionen erzählten die Interpreten von Sehnsucht nach fernen Ländern, aber auch von Heimweh. Stunning performances in an awe-inspiring cathedral! 

Mittwoch, 20. Februar 2013

Disziplinierte Diskussion mit MP

Day 17 (Part 2)

Am Abend ging Captain Pelle zusammen mit Managing Director Eva ins club house. Die Bevölkerung des Stadtviertels war aufgebracht, da man das kleine local post office schließen wollte. Anwesend waren 2 Vertreter des "Post Office" und der MP (= Member of Parliament) des Wahlkreises, ein Vertreter der Labourpartei.

Für Captain Pelle war dieses Treffen recht ungewöhnlich, da sie von ihren heimatlichen Bedingungen ausging, wo der Postdienst ein öffentlicher Dienst mit Beamten ist. Hier in England ist er in privater Hand ( = Post Office) und wird von "post masters" im franchising system ausgeführt.

In speziellen Fall suchte man nach einem neuen post master oder einer Gruppe von post mastern, die diese Dienstleistung übernehmen sollten. Dies sollten nach Möglichkeit Detailhändler sein, die ihr Einkommen durch diesen Service aufrunden könnten, oder gar Supermärkte! Die Gewinnspanne ist nur sehr klein und die Arbeit kompliziert; die Zukunftschancen stehen schlecht.

Captain Pelle fand die Diskussion sehr verwirrend, obwohl sie nach feinster englischer Art äußerst diszipliniert und in ganz moderaten Tönen stattfand. Genau das verwirrte sie wohl am meisten. Trotz ihres Ärgers hielten die Bürger nämlich alle brav ihre Hände hoch, um sich zu Wort zu melden. Niemand schrie heraus, und der Abgeordnete fungierte sogar als Moderator....  Undenkbar in der heimatlichen Galaxie Italia. ;-)

Dienstag, 19. Februar 2013

Captain Pelle als Unistudentin

Day 17

Uniprofessor Penny hat Captain Pelle heute einen Herzenswunsch erfüllt. Captain Pelle durfte richtig Uniluft schnuppern und als Studentin zwei Vorlesungen beiwohnen. :-))))

Sheffield ist eine lebendige Universitätsstadt mit zwei Universtitäten: the University of Sheffield und der Hallam University. Insgesamt sind hier an die 50.000 Studenten eingeschrieben (25.000 Studenten pro Universität).

Zuerst war sie in der Vorlesung von Uniprofessor Penny (= head of faculty teaching = zuständig für den Unterricht an der ganzen Universität = big big big boss an der University of Sheffield!!!). Diese hat ihre Studenten auf ein kompetenz-basiertes Jobinterview vorbereitet. Den Studenten sollte bewußt werden, inwiefern das Studium der mittelalterlichen französischen Literatur (= Uniprofessor Pennys Spezialgebiet), das Sprachenstudium und das für Sprachstudenten verpflichtende Auslandsjahr sie mit wichtigen Kompetenzen ausgestattet hatte.
Einige wichtige Kompetenzen in einem Interview sind u.a. Teamfähigkeit, Konfliktmanagement, Flexibilität, Kreativität und Innovation, Durchhaltevermögen, Zeitmanagement und Führungskompetenz. Captain Pelle wünscht sich, dass auch ihre Schüler an der Basisschule mit diesen Kompetenzen ausgestattet und sich deren bewusst werden.

Danach durfte Captain Pelle eine wundervolle Vorlesung in einem lecture theatre besuchen. Uniprofessor Brandon, Professor für Englische Literatur, hielt eine hochinteressante Vorlesung über "History of shell shock" im Ersten Weltkrieg, u.a. anhand von einigen Gedichten von englischen war poets.
Hunderttausende Soldaten litten infolge der traumatischen Erlebnisse in den Schützengräben an dieser Krankheit. Ein Videoausschnitt illustrierte, warum diese Soldaten, die nicht mehr stehen und gehen konnten, nicht mehr sprechen konnten oder jahrelang Albträume hatten, in Deutschland als "Krigeszitterer" bezeichnet wurden. Die brutalen Behandlungsmethoden mit Elektroschocks in die Zunge wurden ebenso aufgezeigt wie der Versuch einer literarischen Aufarbeitung des Kriegshorrors.

PS: Heute zieht Captain Pelle aus dem Campus aus und macht sich daher nun auf Herbergsuche. Eine Internetverbindung in den nächsten Tagen ist nicht garantiert.

Montag, 18. Februar 2013

My friends in Sheffield (Fotos)

Sergeant Jeremy
Uniprofessor Penny
Uniprofessor Tony + selbstgebastelte Rakete
Modell von Mondbasis Alpha 1
Project Manager Clare,.., Managing Director Eva
Some pics of my friends here in this galaxy:

University of Sheffield - feels like home

Day 16

Captain Pelle hat die Schulferien genutzt, um auf die Uni zu gehen. Uniprofessor Penny hat ihr ermöglicht, bei Deutschstunden als auch bei Italienischstunden als Assistentin der Lektoren zu arbeiten.

Lektorin Theresia war eine Österreicherin aus Graz und Lettrice Anna war aus Verona! Ein richtiges Heimatfeeling kam auf. Lettrice Anna ist fast gleich alt wie Captain Pelle, hat auch Lingue in Verona studiert und hatte dieselben Professoren und Lektoren! Es war schön über die guten alten Zeiten zu plaudern, und hier in der Fremde über gemeinsame Professoren zu lästern bzw zu schwärmen. :-)

Auch konnte Captain Pelle mit einem französischen Professor sprechen, der Languages For All an der Uni leitet. Ziel ist es, so viele Studenten als möglich zum Erlernen einer Fremdsprache zu motivieren - eine Notwendigkeit, die für Engländer nicht als selbstverständlich erachtet wird, da ihre Muttersprache ja die Weltsprache number one ist.

Am Abends wurde Captain Pelle zu Professor Penny eingeladen, um bei ihr traditional fish 'n' chips zu essen. Yummy!  :-P Anschließend zu Uniprofessors Gitarrenklängen Pink Floyds "The dark side of the moon" gesungen :-)

Sonntag, 17. Februar 2013

Sheffield - the city of steel

Day 15

Captain Pelle machte sich heute Nachmittag auf, zu Fuß Sheffields Vergangenheit als Industriestadt zu erkunden. Ausgerüstet mit einer Karte, verließ sie die eleganten Viertel mit den großzügigen Parkanlagen, in denen sie lebt und arbeitet, durchquerte die lebendige moderne Innenstadt und kam in die "lower quarters" mit den red brick houses.

Die Einfamilienhäuser und Reihenhäuschen wichen hier schlichteren, größeren Wohnsiedlungen in rotem Backstein. Auf Kelham Island befindet sich das Museum, das an Sheffields Vergangenheit als city of steel erinnert.

Sheffield verdankt seinen Aufstieg der Stahlindustrie. Auf Kelham Island kann man noch die großen Schmelzöfen und Maschinen sehen. Das harte Los der Arbeiter, insbesondere der Arbeiterinnen, wird hier gut beschrieben ebenso wie die Wichtigkeit, die Sheffield in diesem Sektor weltweit erreicht hat.

Der Erfinder des rostfreien Stahls ist aus Sheffield! Ursprünglich wurde damit nur  Besteck hergestellt (wofür Sheffield ebenso bekannt ist), später natürlich wurde es in der Metallverarbeitung überall verwendet. Neben Besteck, Scheren, Werkzeugen aller Art, wurden in den Weltkriegen auch für die Rüstung hergestellt. Die größten Bomben in dieser Zeit wurde ebenfalls in Sheffield hergestellt.

Am Abend ruhte sich Captain Pelle im Kino bei der Musicalverfilmung von "Les Miserables" aus ... und weinte sich die Augen aus :-(


Samstag, 16. Februar 2013

Kunst, Tanz, Theater und Soul

Day 14

Samstag frei und eine ganze Woche lang term holidays :-)

In der warmen Mittagsonne durch den schönen Botanischen Garten spaziert, wo überall die ersten Frühlingsboten sprießen: Schneeglöckchen, Krokusse und Veilchen.

Anschließend in die schöne Kunstausstellung in die Graves Gallery, wo Gemälde von einigen sehr bekannten Künstler oder deren Schüler betrachtet werden können. Die Sammlung enthält viele interessante Bilder vom 16. bis zum 21. Jahrhundert.

In dem Tudor Square wird Captain Pelle von einer Gruppe von Universitätsstudenten eingeladen, mit ihnen Salsa und Merengue zu tanzen. Dieses Vergnügen läßt sich Captain Pelle natürlich nicht entgehen, und so tanzt sie mit den jungen Leuten zu lateinamerikanischen Rhythmen unter der Anleitung eines südamerikanischen dance instructor. That was good fun!

Sie purzelt weiter in das dort gelegene Crucible Theatre und schaut sich das Theaterstück "Bull" von Mike Bartlett an, das eine Nachmittagsvorstellung anbietet. Der kleine Theatersaal ist wie ein Boxkampf Arena: ein Boxring in der Mitte, nur durch Plexiglas vom Publikum abgetrennt. Das feeling ist wie im Globe Theatre. Captain Pelle ist in vorderster Front am Zentrum des Geschehens. Ein toughes Stück über Bullying/Mobbing am Arbeitsplatz. Die Atmosphäre erinnert irgendwie an das schreckliche Room 101 in Orwells "Nineteen Eighty-Four". Das subtil-brutale Ende geht unter die Haut.

Am Abend geht es mit Musik weiter. Soul night!!! Captain Pelle kann sich das natürlich nicht entgehen lassen. Doch es ist kein Konzert, sondern Tanzen im ballroom. Die Britinnen sind schon in ihren sommerlichen Ausgeh-Outfits = hochhackige, glitzerige Sandalen, keine Strümpfe und ärmellose Flatterkleidchen = ein Hauch von Nichts. Captain Pelle ist mit ihren Winterstiefeln, dem Wollrock, dem Rollkragenpulli und der dicken Winterjacke im wahrsten Sinne des Wortes "overdressed"... Sie kommt halt von einem anderen Stern ;-)







Weitere Fotos: Chinese New Year

Captain Pelle entschuldigt sich  für die miese Qualität der Aufnahmen, die leider die Farbenpracht und das Spektakel nicht annähernd wiedergeben können... Es liegt leider nur zum Teil an ihrer kleinen Fotokamera...

Der Drache
Der Drache
Der Drachentanz

Der Jasmintanz
Der Jasmintanz

 

 

Freitag, 15. Februar 2013

Swinging Soroptimists

Day 13

Der  Himmel war blau. Die Vögel zwitscherten. Im Botanischen Garten blühten, dort wo vorgestern überall noch Schnee lag, heute überall Schneeglöckchen! Frühlingshaft beschwingt, betrat Captain Pelle frohen Mutes die Upper School, um festzustellen, dass sie Gebäude verfehlt hatte! Also lauf, lauf - Bus - schnauf schnauf den Hügel hinauf zur Lower School. Captain Pelle kam mit 30 Minuten Verspätung an... Peinlich peinlich...

Wieder kamen ihr die Erfahrungen als Jungscharleiterin zugute, und Captain Pelle sang mit den kids die Wochentage zu "Laurentia, liebe Laurentia mein". Weiter ging's zu one-to-one lessons zurück in die Upper School.

Zum Abendessen war Captain Pelle bei Managing Director Eva eingeladen, welche eine feine Broccoli-Stiltoncremesuppe für sie kochte. Vorher gab es noch eine gemütliche cup of tea vor dem Kaminfeuer im Wohnzimmer.

Da Managing Director Eva auch den Serviceclub Soroptimist managet, welcher sich weltweit für Menschenrechte einsetzt und vor allem Frauenprojekte unterstützt, wurde Captain Pelle am Abend zu einem Benefizkonzert eingeladen, bei welchem eine Band das Publikum mit Swing und Rock 'n' roll einheizte. Eine super Stimmung!

Aber nun gute Nacht. "Mister sandman give me a dream"...

Winter wonderland (Fotos)

a bike
steel fountains
Queueing to get on the bus ;-)
a tombstone
a typical telephone booth
in the Botanical Gardens
St. Mark's Church
King Edward VII School - main building
 in the Botanical Gardens
Endcliffe village - the campus